14.03.2023
Was ist ein “Scam”? Was ist der Zweck von „Clickbaiting“? Und wie erkenne ich illegale Angebote im Internet? Digitale Kompetenzen sind heutzutage ein unverzichtbarer Bestandteil sowohl im Arbeitsleben also auch im Alltag. Die EU-Kommission hat ein Tool veröffentlicht, mit dem die eigenen digitalen Kompetenzen anhand eines Online-Tests systematisch eingeschätzt werden können.
Das Selbstbewertungstool zur Erfassung digitaler Kompetenzen (Digital Skills Self Assessment Tool) ist Teil der erneuerten Europäischen Kompetenzagenda (07/2020). Darin wird das Ziel formuliert, dass bis 2025 der Anteil der Erwachsenen zwischen 16 und 74 Jahren mit zumindest grundlegenden digitalen Kompetenzen auf 70 Prozent steigen soll (von 56 Prozent im Jahr 2019). Weitere politische Initiativen in dem Kontext sind der Aktionsplan digitale Bildung (09/2020) und der Digitale Kompass 2030 (03/2021), in dem ein weiteres Ziel formuliert wird: Bis 2030 sollen mindestens 80 Prozent der Bevölkerung über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat 2023 zum „Europäischen Jahr der Kompetenzen“ ausgerufen. Doch wie genau lassen sich nun digitale Kompetenzen messen?
Das „Digital Skills Self Assessment Tool“ basiert auf dem europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen DigComp und ist sowohl über das Europass-Portal als auch über die Digital Skills and Jobs Plattform der EU-Kommission aufrufbar. Anhand eines dynamischen Online-Fragenkatalogs werden die Kompetenzen in fünf Bereichen abgefragt:
Am Ende erhalten die Nutzerinnen und Nutzer des Tools eine Bescheinigung als PDF, auf der das Niveau ihrer Antworten auf einer Skala von 1 bis 6 eingestuft wird. Das Dokument enthält auch eine inhaltliche Beschreibung der jeweiligen Niveaustufe. So bedeutet Niveau 4 in der Kategorie „Sicherheit“ zum Beispiel: „Auf diesem fortgeschrittenen Niveau kannst du sowohl einfache als auch unvorhersehbare Situationen alleine bewältigen. Dazu gehört der Schutz deiner Geräte (z. B. Mobiltelefon, Laptop), deiner persönlichen Daten, deiner Gesundheit und der Umwelt bei der Nutzung digitaler Dienste.“
Wofür kann das Ergebnis des Tests nun genutzt werden? Wie der Name schon sagt, dient das Instrument der Selbsteinschätzung und ist keine offizielle Zertifizierung. Das Tool ist im Wesentlichen auf drei Ebenen hilfreich:
Das hier vorgestellte Tool ist vor allem in Kombination mit dem Europass-Profil und der Europass-Plattform eine praktische und einfache Anwendung, die auch gut in Schulen oder in Beratungskontexten genutzt werden kann. Das Tool steht in 30 Sprachen zur Verfügung.
Damit die digitalen Kompetenzen der Bevölkerung noch besser und die politischen Ziele erreicht werden können, hat die EU-Kommission zudem angekündigt, Vorschläge zu unterbreiten für zwei neue Ratsempfehlungen: eine für bessere Vermittlung digitaler Kompetenzen in der allgemeinen und beruflichen Bildung und eine über Schlüsselfaktoren für den Erfolg digitaler Bildung.
Zum Tool zur Selbsterfassung digitaler Kompetenzen:
- Digital Skills & Jobs Platform
Text von Franziska Bopp
Der Artikel ist im Journal der NA beim BIBB Nr. 2022/36: Digitale Transformation gestalten - mit Erasmus+.
[1] Im Auftrag der EU-Kommission läuft derzeit eine Machbarkeitsstudie für ein European Digital Skills Certificate (EDSC), siehe https://joint-research-centre.ec.europa.eu/digcomp/european-digital-competence-certificate-edsc_de.
[2] https://education.ec.europa.eu/de/focus-topics/digital-education/action-plan/action-10