Gruppenfoto der Auszubildenden mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin © Annika Werk
11.12.2023
190-mal Auslandserfahrung in 12 Ländern: Unter dem Titel „Städtepartnerschaften bewegen Berlin“ fand am 27. November eine Europass-Verleihung im Roten Rathaus statt. Hier erhielten 190 Berliner Auszubildende den Europass Mobilität für ihre erfolgreichen Auslandspraktika, die über das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ gefördert wurden. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, eröffnete die Veranstaltung und würdigte in seiner Rede den Mut der Auszubildenden sowie das Engagement des Arbeitsbereichs GoEurope der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, der die Auslandsaufenthalte organisiert hatte.
190 junge Menschen aus Berlin wagten den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand: Sie absolvierten im Rahmen ihrer Ausbildung Auslandspraktika in Berliner Partnerstädten wie Brüssel, Budapest, London, Madrid, Tokio und Warschau sowie weiteren europäischen Städten. Die Auszubildenden arbeiteten zwischen zwei Wochen und zwei Monaten im Ausland. Unter den Teilnehmenden waren u.a. angehende Kaufleute, Erzieher/-innen, Rechtsanwaltsfachangestellte, Fremdsprachenassistentinnen und -assistenten, Mediengestalter/-innen sowie Auszubildende aus den Bereichen Artistik, Modedesign und Veranstaltungstechnik. Durch die Auslandspraktika konnten sie nicht nur ihre fachlichen, sondern auch ihre sprachlichen und persönlichen Fähigkeiten erweitern. Wie wichtig diese internationalen Erfahrungen für den Berliner Arbeitsmarkt seien, betonte der Regierende Bürgermeister in seiner Rede. Er gratulierte den Teilnehmenden zu ihrer erfolgreichen Zeit im Auslandspraktikum und ermutigte sie, diese Erfahrungen weiterzugeben: „Seien Sie Botschafter für dieses Programm! Ich würde mir wahnsinnig wünschen, dass ganz viele junge Menschen nach Ihnen, ganz viele Auszubildende auch an diesem Projekt teilnehmen können.“
Er dankte dem Arbeitsbereich GoEurope, der seit 15 Jahren zahlreichen Auszubildenden Auslandserfahrung ermöglicht: „Ich beglückwünsche Sie Herr Naumann und Herr Schuppan stellvertretend für Ihr gesamtes Team. 15 Jahre GoEurope - das ist eine stolze Zahl.“ Und weiter: „Dieses Projekt nicht nur ins Leben gerufen zu haben, sondern vor allen Dingen dieses Projekt auch am Leben zu halten - dafür nicht nur mein herzliches Dankeschön, sondern wirklich meine herzliche Gratulation!“
In seiner Eröffnungsrede wandte sich der Regierende Bürgermeister auch an die „Möglichmacher/-innen“ der Auslandspraktika: „Mein ausdrücklicher Dank gilt den Ausbildungsbetrieben.“ Als Anerkennung überreichten Herr Salchow und Herr Schuldner 30 Vertreterinnen und Vertretern der Ausbildungsbetriebe und Berufsschulen eine Urkunde, die das Engagement im Bereich der Internationalisierung der Ausbildung sichtbar macht.
„Fachkräftemangel – Chancen für meine Karriere und Herausforderungen für Wirtschaft und Politik?“ – zu dieser Fragestellen tauschten sich Vertreter/-innen von Unternehmen und Verwaltung in einer Podiumsdiskussion aus.
Sie erörterten Ursachen des in allen Bereichen spürbaren Fachkräftemangels, der für viele Betriebe bedeute, dass sie sich stark um Nachwuchs bemühen müssten, und identifizierten mögliche Potenziale, um den Fachkräftemangel abzumildern.
Doch was ist wichtig für die Fachkräfte von morgen? Gunilla Roesler-Dalitz, Geschäftsführerin BASF Services Europe GmbH, sagte, dass Englisch als die Sprache der globalen Welt sowie Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft zu lernen wichtig seien.
Mirko Salchow, Abteilungsleiter Abteilung IV, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin hob hervor: „Strategische Karriereplanung: Es ist wichtig und richtig zu gucken, wo könnte es hingehen und welche Perspektiven habe ich.“ Dabei betonte er, dass es viele Wege gebe, sich zu qualifizieren und weiterentwickeln: „Es muss nicht immer das Abitur sein und dann das Studium.“
Er gab den Auszubildenden mit auf den Weg: „Sie gehören einer Generation an, die im Prinzip nicht viel falsch machen kann, weil sich immer ein Türchen öffnen wird. Sie zählen zu einem Kreis, der auf viele Jahre hin sehr umworben sein wird. Das eröffnet ganz viele Chancen.“
GoEurope organisiert über Erasmus+ geförderte Auslandslernaufenthalte für Auszubildende aus ganz Berlin und setzt mit Europass auf europäische Standards. Die Auslandspraktika ermöglichen es jungen Menschen, internationale Erfahrungen zu sammeln. Klaus Naumann, Ko-Leiter von GoEurope, ist überzeugt: „Der Arbeitsmarkt in einer globalen Welt braucht internationale Kompetenzen – und der Europass Mobilität ist ein aussagekräftiges Dokument, mit dem transparent und nachvollziehbar dokumentiert werden kann, was die jungen Menschen während ihres Auslandsaufenthaltes gelernt haben.“
Doch auch schon im Rahmen der Bewerbung um ein Auslandspraktikum ist Europass ein wichtiges Tool: Wer sich bei GoEurope dafür bewerben möchte, muss den Europass-Lebenslauf verwenden. Erstellen können die Auszubildenden diesen im Europass-Portal, der kostenfreien europäischen Plattform für Bewerbung und Jobsuche, die inzwischen in 31 Sprachen verfügbar ist.
Die Nutzung von Europass für die Bewerbung sei hilfreich für die Auszubildenden, die im Europass-Portal ganz einfach einen gut strukturierten Lebenslauf erstellen und ihn jederzeit aktualisieren können, sowie für die Organisatoren findet Naumann: „Durch die Bewerbungen im Europass-Format erhalten wir vergleichbare und international verwendbare Lebensläufe, was die Organisation enorm erleichtert und die Prozesse optimiert.“
Zur Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Berlin
Text von Isabel Götte