Festliche Europass-Verleihung im Roten Rathaus

24.01.2025

Über 230 Auszubildende erhielten am 22. Januar in einer feierlichen Zeremonie im Berliner Roten Rathaus den Europass Mobilität. Das europaweit anerkannte EU-Zertifikat wurde ihnen für ihre erfolgreich absolvierten Auslandspraktika überreicht, bei denen sie wertvolle Lern- und Arbeitserfahrungen sammelten. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, eröffnete die Europass-Verleihung im Roten Rathaus. Die Auslandsaufenthalte wurden über das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ finanziert und vom Arbeitsbereich „GoEurope“ der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie organisiert. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Städtepartnerschaften inspirieren Berlin“. 
 

Ausbildung in Europa und weltweit

„Selten ist in diesem Raum so viel Zukunft“, wandte sich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner in seiner Rede zur Eröffnung der Europass-Verleihung an die Auszubildenden.

„Es ist total wichtig, dass wir im Austausch sind mit anderen Ländern, mit Menschen aus Europa, mit Menschen weltweit. Dazu gehört es, andere Länder und Nationalitäten kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Das ist die Idee Europas und dazu haben Sie einen maßgeblichen Beitrag geleistet.“

Das „Abenteuer Ausland“ führte die Berliner Auszubildenden in 21 Zielorte in insgesamt 16 Ländern. Unter den ausgezeichneten jungen Menschen waren angehende Erzieher/-innen, Elektroniker/-innen für Informations- und Systemtechnik, Industrie- und Veranstaltungskaufleute, Artistinnen und Artisten, Modedesigner/-innen sowie Frisörinnen und Frisöre.

Durch ihre Auslandspraktika hatten sie Gelegenheit, ihre fachlichen, persönlichen und interkulturellen Fähigkeiten zu erweitern. Ziele waren Frankreich, Irland, Italien, Malta, Österreich Polen, Spanien, die Türkei, Ungarn und das Vereinigte Königreich. Außerdem absolvierten einige ihre Praktika in außereuropäischen Partnerstädten Berlins. Der Regierende Bürgermeister: „Artistik in Buenos Aires, Mode in Tokio, Prothesentechnik in Kyiv – viele Auszubildende haben wertvolle beruflichen Erfahrungen in unseren Partnerstädten gesammelt. Sie zeigen auch, was unsere Städtepartnerschaften lebendig hält: persönliche Kontakte und konkrete Projekte vor Ort. Die Auszubildenden sind damit auch Botschafter unserer internationale Stadt Berlin. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement.“ In seiner Rede gratulierte der Regierende Bürgermeister dem Arbeitsbereich „GoEurope“, der die Praktika organisiert und vermittelt hatte, zum 20-järhigen Bestehen.

Packende Berichte aus aller Welt und internationaler Spirit

In unterhaltsamen und spannenden Beiträgen teilten die Auszubildenden ihre Erfahrungen und Erlebnisse. Die Artistinnen und Artisten begeisterten das Publikum mit ihren Vorführungen, weitere Beiträge der Auszubildenden waren „Modedesign in Jakarta, Tokio und Istanbul“, „Istanbul is calling“ sowie „Erziehung quer durch Europa“. Hier gaben angehende Erzieher/-innen einen Einblick in ihre Auslandspraktika in pädagogischen Einrichtungen in Madrid, Budapest, Dublin und Istanbul.

Für alle dieser Auszubildenden hat sich das Leben ein bisschen geändert und zwar dahingehend, dass sie Unterschiedlichkeit lieben gelernt haben. Und mit diesem Blick auf die Welt haben sie das Rüstzeug für jede Art von fruchtbarem Zusammenleben, von Freundschaft, aber auch von Innovation."

Klaus Naumann, Ko-Leiter des Arbeitsbereichs „GoEurope“

Und Norbert Forstmann, Leiter der Schulen des Lette-Vereins und Teilnehmer der Veranstaltung ergänzt: „Auf der Veranstaltung sehe ich stets leuchtende Augen und glückliche Gesichter. Das macht mich sehr froh und gibt mir Hoffnung, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um das Miteinander in Europa und der Welt zu gestalten und die Toleranz für unterschiedliche Meinungen und Individualität zu stärken.“ Unter den ausgezeichneten Auszubildenden waren auch Schülerinnen und Schüler des Lette-Vereins. Die Schulen des Lette-Vereins stellten auch eine Fotografin und einen Videograf, die Eindrücke der Veranstaltung einfingen. Beteiligt waren außerdem Schüler/-innen der Friedrich-List-Schule, die sich um den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung kümmerten, sowie des Oberstufenzentrums Gastgewerbe, die mit der Schülerfirma Sneck das Catering übernahmen.

Ehrung der Möglichmacher

An der Europass-Verleihung nahmen auch zahlreiche Vertreter/-innen von Ausbildungsbetrieben und Schulen teil, die im Rahmen der Zeremonie ebenfalls geehrt wurden. „Die Unternehmen, Berufsschulen und Oberstufenzentren sind Möglichmacher“, so Klaus Naumann, Ko-Leiter des Arbeitsbereichs „GoEurope“. „Durch ihr Engagement ermutigen sie dazu, gewohnte Pfade zu verlassen und den Perspektivwechsel zu wagen.“ Als Anerkennung erhielten Vertreter/-innen der Ausbildungsbetriebe und Schulen eine Urkunde, die das Engagement im Bereich der Internationalisierung der Ausbildung sichtbar macht.

Mit Europass Lernen und Arbeiten in Europa

Europass ist ein kostenloser Service der EU für Bewerbung, Jobsuche und die Dokumentation von Kompetenzen. Er bietet Tools für Bildung, Job und Mobilität, darunter den Europass Mobilität, der Lernergebnisse von Auslandsaufenthalten dokumentiert und das Programm Erasmus+ sichtbar macht. Über den Mobilitätsnachweis hinaus bietet Europass weitere Dokumente: die Europass Zeugniserläuterungen und das Europass Diploma Supplement, die als Qualifikationsnachweise berufliche Abschlüsse und Hochschulabschlüsse erläutern. Seit Juli 2020 unterstützt das Europass-Portal als kostenlose Plattform bei Jobsuche, Bewerbung und Karriereplanung mit Tools wie dem Profil oder dem Lebenslauf- und dem Anschreiben-Editor. 
 

Text von Isabel Götte